Einwohnerzahl: 3.691 · Stand 31.12.2013
Nauborn ist der zweitgrößte Stadtteil der hessischen Kreisstadt Wetzlar im Lahn-Dill-Kreis.
Es liegt im Tal des Wetzbachs, der in die Lahn mündet; südwestlich der Innenstadt. Der höchste Punkt ist der Stoppelberg mit 402 m, welcher auch gleichzeitig der höchste Punkt Wetzlars ist. Das Wetzbachtal zwischenNiederwetz und Nauborn wird auch Siebenmühlental genannt, nach den dort immer noch stehenden ehemaligen Mühlenbetrieben, von denen zwei sich im Ort selbst befinden. Zu beiden Seiten des Wetzbachtals in Nauborn gibt es zum Teil erhebliche Steilhänge mit zu Tage tretendem Gestein. Die exponierteste dieser Stellen wird der Wilde Stein genannt und bietet eine hervorragende Sicht auf den Großteil des Ortes. Zu Nauborn gehört auch das Wetzlarer Wochenendhaus-Gebiet Kirschenwäldchen.
Bereits im 8. und 9. Jahrhundert wird Nauborn urkundlich erwähnt. Es ist von einer großen Grundherrschaft des Klosters Lorsch die Rede. Erstmals wird der Ort im Jahre 778 als „Nivora“ erwähnt, als eine Frau Theutbirg dem Kloster Lorsch eine „basilica“ schenkte. 1927 wurden die Fundamente der Theutbirg-Basilika entdeckt. Im Jahre 1932 fanden Ausgrabungen statt.
Der Wetzbach teilte im Mittelalter das Dorf und so zählte die Ortslage links des Bachlaufs zu den Besitztümern der Solmser Grafen, während rechts die Grafschaft Nassau-Weilburg war. Erst 1832 wurde Nauborn, nun im preußischen Landkreis Wetzlar gelegen, zusammengeführt. Es war der Bürgermeisterei in Braunfels zugeordnet und kam später bis 1932 zur Bürgermeisterei Schöffengrund.
Am 1. Januar 1977 wurde Nauborn ein Teil der Stadt Lahn und dort dem Stadtbezirk Wetzlar zugeordnet. Nach deren Auflösung wurde der Ort am 1. August 1979 ein Stadtteil der wieder selbständigen Stadt Wetzlar.
Am 16. Oktober 1967 wurde der Gemeinde Nauborn im damaligen Landkreis Wetzlar, Regierungsbezirk Wiesbaden, ein Wappen mit folgender Blasonierung verliehen: Im geteilten Schild oben in Blau ein goldenes oberschlächtiges Mühlrad, unten in Gold ein blauer, rotbezungter und -bewehrter Löwe.
Wirtschaft und Infrastruktur:
Nauborn ist über die L3053 (in Wetzlar als Nauborner Straße, in Nauborn als Wetzlarer Straße geführt) aus Richtung Wetzlar zu erreichen, welche durch den Ort weiter nach Schöffengrund-Laufdorf führt. Nauborn wird halbstündlich durch die Stadtbuslinie 14 der Wetzlarer Verkehrsbetriebe sowie von den Überlandlinien 160 und 170 angefahren.
Nauborn ist Sitz der Helmut Hund GmbH, die Mikroskope und Umweltmesstechnik herstellt. Außerdem befinden sich im Stadtteil jeweils Filialen der Sparkasse Wetzlar sowie der Volksbank Mittelhessen. Außerdem verfügt der Ort über einen Supermarkt und eine Bar.
Auf der Gemarkung bestanden mit den Gruben Juno, Uranus und Amanda drei bedeutende Eisenerzbergwerke des Lahn-Dill-Gebiets.
Stadtteilbüro Nauborn
Schulgasse 7
D-35580 Wetzlar
Tel. 06441 92084
Fax 06441 92085
Email: stadtteilbuero-nauborn@wetzlar.de
Öffnungszeiten:
Montag, Dienstag, Mittwoch & Freitag
von 8.00 bis 12.00 Uhr
Donnerstags von 13.30 bis 18.00 Uhr
Verein Arbeitskreis Kultur und
Heimatgeschichte Nauborn
Edmund Räther
Zum Stützel 4
35580 Wetzlar
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Das im Wetzbachtal gelegene Dorf wird mehrfach im 8. und 9. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Damals ist hier eine große Grundherrschaft des Klosters Lorsch bezeugt, ein ehemaliges Reichsgut, dessen Vogtei die Konradiner besaßen. Erstmals erwähnt wird Nauborn als „Nivora“ im Jahre 778, als eine Frau Theutbirg dem Kloster an der Bergstraße eine „basilica“ schenkte. 1927 legte der Pfarrer Karl Schieferstein die Fundamente dieser Basilika im Hegwald bei der Dickesmühle frei. Im Jahr 1932 erfolgten Ausgrabungen, so dass die Fundamente der Kirche noch heute besichtigt werden können. Die Kirche ist etwa 20 m lang und 6 m breit und hat einen einfachen Grundriss, bestehend aus Atrium, einem Langschiff und eingezogenem Rechteckchor mit halbrunder, eingezogener Apsis. An das Atrium ist im Süden eine kleine Einsiedlerzelle angebaut. Die Landesherrschaft über Nauborn errangen die Grafen von Solms und die Grafen von Nassau-Weilburg. Durch die alte Gleiberger Grafschaftsgrenze, den Wetzbach, war Nauborn in zwei Teile geteilt. Die linke Seite des Baches war solmsisch, die rechte Seite nassauisch. Die Schule und die 1672 erbaute Kirche standen auf der solmsischen Seite. Auch noch nach der Bildung des preußischen Kreises Wetzlar teilte der Wetzbach Nauborn in verschiedene Verwaltungsbezirke. 1823 verfügte der Wetzlarer Landrat den Zusammenschluss des Dorfes. Das vereinte Nauborn gehörte zunächst zur Bürgermeisterei Braunfels und dann bis 1932 zu der von Schöffengrund. In der Umgebung von Nauborn bestanden mit den Gruben Uranus, Juno und Amanda einige der bedeutendsten Eisenerzbergwerke des Wetzlarer Raumes. Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Nauborn zu einem typischen Bergarbeiterdorf mit Kleinlandwirtschaft. Zur Nauborner Gemarkung gehört das am Fuße des Stoppelbergs gelegene Kirschenwäldchen. Im „Siebenmühlental“ gehörten von den dort vereinzelt gelegenen Mühlen die Nonnenmühle, die Köhlingersmühle, die Weißmühle, die Dickesmühle und die Honigmühle zu Nauborn. Die Weißmühle ist die einzige heute noch tatsächlich in ihrer Funktion befindliche Mühle. Nauborn wurde am 1. Januar 1977 Teil der Stadt Lahn und ist seit deren Auflösung am 1. August 1979 Stadtteil von Wetzlar. Mit 3.715 Einwohnern ist Nauborn der zweitgrößte neue Stadtteil. |
Stadtteilprofil Nauborn |
Die topographische Lage Nauborns bietet hervorragende Freizeitmöglichkeiten und garantiert für einen hohen Erholungswert. Vom Stoppelberg über das Kirschenwäldchen bis nach Magdalenenhausen gibt es für Erholungssuchende viel Raum und Möglichkeiten. Weitläufige Spazier- und Wanderwege laden ein. Ein hervorragender Aussichtspunkt – der „Wilde Stein“ – eröffnet optimale Perspektiven auf den Ort und seine Entwicklung. Idyllisch gelegen bietet sich das vom Wetzbach durchflossene Siebenmühlental mit dem Ausflugsziel Honigmühle besonders für Wanderer, Spaziergänger und Radfahrer an.
Nauborn hat sich um den alten Ortskern herum in eine lebendige Wohngemeinde weiterentwickelt und verfügt heute über die entsprechenden vorschulischen und schulischen Einrichtungen. Sie finden einen Kindergarten mit Ganztagsbetreuung und eine Grundschule. Spiel- und Bolzplätze laden in und um Nauborn herum zu vielfältigen Aktivitäten ein.
Die Einkaufsmöglichkeiten wie auch die Gastronomie sind vielfältig und decken alle Bedürfnisse. Dienstleistungen, die man im täglichen Leben benötigt, wie Ärzte, Zahnarzt, Apotheke, Kreditinstitute und Post sind in Nauborn vorhanden. Interessant ist auch das Freizeitangebot der Nauborner Vereine. Im kulturellen Bereich sind mehrere Chöre für alle Altersgruppen sowie ein Mandolinenorchester tätig. Das sportliche Angebot erstreckt sich über Fußball, Tennis, Tischtennis, Volleyball bis zur Leichtathletik, Boule und den Schießsport. Auch der Tanzsport ist hier durch den Schwarz-Rot-Club Wetzlar vertreten. Über die nicht abschließende Aufzählung lohnt sich ein „Klick“ auf die Vereinsseiten. Auch ein Aktivposten ist die evangelische Kirchengemeinde mit vielfältigen Angeboten für alle Altersgruppen. Mit der Kernstadt ist der Stadtteil Nauborn durch den öffentlichen Personennahverkehr – Buslinie 14 – im halbstündigen Takt verbunden. Kleine Ortsfeste feiern wir auf dem zentral gelegenen Dorfplatz am Backhaus. Hier beginnt auch der berg-werkshistorische Pfad Nauborns. |
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